Bei Narzissmus handelt es sich um ein sehr komplexes Thema, das sich durch ein übermäßiges Bedürfnis nach Bewunderung, einen Mangel an Empathie und ein gestörtes Selbstbild auszeichnet. Narzissten haben oft ein fragiles Ego und versuchen, dieses durch die Bewunderung und Anerkennung anderer zu stabilisieren.
Narzissmus kann durch verschiedene Faktoren entstehen. Übermäßige Bewunderung und Überbehütung in der Kindheit können dazu führen, dass ein Kind lernt, sich selbst als Mittelpunkt der Welt zu sehen. Umgekehrt kann auch Vernachlässigung oder Missbrauch dazu führen, dass ein Kind ein verzerrtes Selbstbild entwickelt und ein übersteigertes Selbstwertgefühl aufbaut, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Auch inkonsequente Erziehung, in der Eltern zwischen liebevollem und abweisendem Verhalten schwanken, kann zu einem instabilen Selbstwertgefühl und narzisstischen Zügen führen.
Narzissmus kann in verschiedenen Formen auftreten. Man unterscheidet hierbei zwischen offenem, malignem und verdecktem Narzissmus.
Offener, grandioser Narzissmus: Menschen mit offenem Narzissmus sind oft extrovertiert, selbstbewusst und charismatisch. Sie drängen sich gerne in den Vordergrund und genießen es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Sie sind allerdings oft auch von Jähzorn geprägt und reagieren wütend, wenn sie sich nicht genug gewürdigt fühlen.
Maligner Narzissmus: Diese Form des Narzissmus ist besonders gefährlich, da sie narzisstische Züge mit antisozialem und böswilligem Verhalten kombiniert. Malignen Narzissten geht es nicht nur um die eigene Person, sie neigen auch dazu, andere auszubeuten und zu schädigen.
Verdeckter, vulnerabler Narzissmus: Menschen mit verdecktem Narzissmus wirken oft schüchtern, zurückhaltend und sensibel. Hinter dieser Fassade verbirgt sich jedoch ein tiefes Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung. Sie neigen zu passiv-aggressivem Verhalten und subtilen Formen der Manipulation.
Narzissmus kann sich in allen Lebensbereichen negativ auswirken.
Narzisstische Eltern: Kinder von narzisstischen Eltern entwickeln oft ein schwaches Selbstwertgefühl, da sie ständig das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein oder den Erwartungen anderer nicht zu entsprechen. Diese Kinder haben möglicherweise Probleme, gesunde und stabile Beziehungen aufzubauen, da sie oft Schwierigkeiten haben, Vertrauen zu fassen oder ihre eigenen Bedürfnisse nicht kommunizieren können. Dies kann dazu führen, dass die Betroffenen im Erwachsenenalter erneut an narzisstische Menschen geraten. Sie könnten auch dazu neigen, extrem hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen, aus Angst, nicht zu genügen oder abgelehnt zu werden.
Viele Kinder von narzisstischen Eltern kämpfen mit Angst, Depression oder anderen emotionalen Problemen, da sie oft in einem Umfeld aufwachsen, das wenig Rückhalt und Verständnis bietet. Sie können auch ein starkes Gefühl von Schuld oder Scham empfinden, besonders wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse äußern oder versuchen, sich von den Erwartungen ihrer Eltern zu lösen. Es fällt ihnen oft schwer, ihre eigene Identität zu entwickeln, da sie darauf trainiert wurden, den Erwartungen ihrer Eltern zu entsprechen, anstatt ihre eigenen Wünsche und Träume zu verfolgen.
Narzissmus im Freundeskreis: Der narzisstische Freund spricht oft nur über sich selbst und erzählt viel von seinen Erfolgen. Er interessiert sich wenig für das, was andere sagen oder fühlen. Außerdem möchte er immer im Mittelpunkt stehen. Er versucht, Gespräche zu dominieren oder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, selbst wenn andere auch etwas Wichtiges mitzuteilen haben. Wenn Du traurig oder gestresst bist, kann der narzisstische Freund nicht wirklich verstehen, wie Du Dich fühlst. Er kann und wird Dir nicht die Unterstützung geben, die Du brauchst, weil es ihm an Empathie mangelt.
Wenn Du dem narzisstischen Freund Feedback gibst oder ihn kritisierst, reagiert er meist sehr empfindlich oder defensiv. Er wird wütend oder beleidigt sein, weil er es nicht mag, wenn andere ihn in Frage stellen. Oft kommt es auch zum Kontaktabbruch. Narzisstische Freunde schrecken auch nicht vor Manipulation zurück, um ihre Ziele zu erreichen, sie können dann Schuldgefühle erzeugen und versuchen, Dich zu Dingen zu überreden, die Du gar nicht möchtest.
Narzissmus im Arbeitsleben: Narzisstische Personen sind oft in Führungspositionen zu finden. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter spielen oft keine Rolle, da sie nur sich selbst sehen. Mit narzisstischen Kollegen kann die Zusammenarbeit im Team sehr schwierig werden. Sie bringen oft Konflikte ins Arbeitsleben, weil sie sehr emotional reagieren oder schnell beleidigt sind. Entscheidungen werden oft ohne Rücksprache mit den Kollegen getroffen, so können sie ihre „Machtposition“ ausüben und andere damit klein halten.
Ein zentrales Merkmal all dieser Formen ist der schleichende Verlust des Selbstwertgefühls. Opfer fühlen sich nicht mehr liebenswert oder klein, da sie ihre eigenen Bedürfnisse über Jahre hinweg ignoriert oder abgewertet haben. Dies kann zu einem tiefen Gefühl der Unzulänglichkeit führen.
Ich bin die richtige Ansprechpartnerin für Dich, wenn Du Opfer von narzisstischer Gewalt in Deinem Umfeld geworden bist, sei es durch narzisstische Elternteile, im Freundeskreis, beruflich oder Du Dich in einer toxischen Beziehung befindest/befunden hast. Gemeinsam können wir einen Weg finden, wie Du Dich vor narzisstischer Manipulation schützen, Deine Grenzen setzen und Dein Selbstwertgefühl stärken kannst.